Grasmair Exhibition: Religious Painting in South Tyrol
From Südtirol.online:
Johann Georg Grasmair (1691–1751), Barockmaler in Tirol
Diözesanmuseum, Brixen, Italy 12 June — 31 October 2010

Johann Georg Grasmair, "König aus dem Aufsatzbild der Heiligen Drei Könige," 1729, (Brixen: Diözesanmuseum Hofburg)
Die Ausstellung in der Hofburg Brixen bietet erstmals einen repräsentativen Querschnitt durch die verschiedenen Werkgruppen von Johann Georg Grasmair, einem hervorragenden, aber wenig beachteten Meister der Tiroler Barockmalerei. Grasmair wurde 1691 als Sohn des Glockengießers Jörg Grasmair und seiner Ehefrau Anna Maria Maurer in Brixen geboren. Er erlernte zwar das Glockengießerhandwerk, widmete sich in weiterer Folge aber ganz der Malerei. Nach einer ersten Lehre bei Giuseppe Alberti in Cavalese begab er sich zunächst nach Venedig und dann weiter nach Rom, wo er von der Malerei Carlo Marattas und dessen Schule seine wichtigste künstlerische Prägung erhielt. Dem streng klassisch ausgerichteten römischen Barockstil in der Tradition Marattas blieb Grasmair zeitlebens verpflichtet.
Um 1721 kehrte er von seinem mehrjährigen Aufenthalt in Italien zurück, vermählte sich mit Anna Katharina Hueber aus Mauls und schuf erste Werke in Brixen, Klausen und Niederdorf. Von 1722–1724 war er als Hofmaler der Familie Fürstenberg in Donaueschigen (Baden-Württemberg) tätig.
1724 kehrte Grasmair nach Tirol zurück und ließ sich in Wilten bei Innsbruck nieder. Dort soll er, zeitgenössischen Berichten zufolge, still und anspruchslos bis zu seinem Tode am 28. Oktober 1751 gelebt haben, obwohl er mit den besten Künstlern seiner Zeit wetteifern konnte. Zu den wichtigsten Auftraggebern für Grasmair zählen die Klöster der Serviten und Jesuiten in Innsbruck sowie die Kirche im Allgemeinen, weshalb sein Werk vorwiegend religiöse Themen umfasst. Bekannt sind vor allem seine Altarbilder für renommierte Nordtiroler Kirchen wie den Dom von Innsbruck, die Basilika von Wilten, die Innsbrucker Landhauskapelle oder die Pfarrkirchen von Axams, Fulpmes und Schwaz. Auch in Südtirols Kirchen ist eine Reihe von Werken Grasmairs vorhanden, so etwa in Brixen in der Hofburgkapelle und in der Schutzengelkirche in Stufels, in Neustift, Bruneck, Sterzing, Klausen, Lajen, Lana, Untermais, Naturns und Montan. Einzelne Werke schuf Grasmair auch für das Trentino.
Neben sakralen Werken zeigt die Ausstellung auch wenig bekannte Landschaftsbilder und Darstellungen von allegorischen und mythologischen Themen, die Grasmair für adelige Auftraggeber schuf. Auch seine Ölskizzen und zahlreichen Zeichenstudien, die bisher kaum beachtet wurden, werden in der Ausstellung erstmals gewürdigt. Anders als viele Maler seiner Zeit widmete sich Grasmair ausschließlich der Ölmalerei und nicht auch der prestigeträchtigeren Freskomalerei. Trotzdem galt er bei seinen Zeitgenossen als hoch geschätzter Maler. Seine heute geringe Bekanntheit ist wohl hauptsächlich auf den begrenzten Schaffensraum (Tirol und Trentino) zurückzuführen. Von der künstlerischen Qualität seines Schaffens her ist Grasmair durchaus mit Paul Troger und Michael Angelo Unterberger zu vergleichen, auch wenn er deren überregionale Karriere nicht mitgemacht hat. Im Katalog zur Ausstellung ist erstmals das gesamte Schaffen des Künstlers berücksichtigt und mit einem umfassenden Werkverzeichnis dokumentiert.




















leave a comment