Conference | Ordo inversus um 1800
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Ordo inversus: Formen und Funktionen einer Denkfigur um 1800
Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar, 26–28 March 2915
Tagungsleitung: Andrea Albrecht, Franziska Bomski, Lutz Danneberg
Die Jahrestagung des Zentrums für Klassikforschung wendet sich der ideengeschichtlichen Zäsur des ordo inversus um 1800 zu. Diese Denkfigur meint eine zirkuläre Bewegung des Ausgehens von einem Anfangs- zu einem Endpunkt, der durch ein Zurückkehren wieder mit dem Ausgangspunkt verbunden wird. Als Methodenkonzept spielt der ordo inversus von der Antike über das Mittelalter und die Frühe Neuzeit eine zentrale Rolle in den verschiedensten Wissensbereichen und Disziplinen, in denen er vor allem epistemische Sicherheit garantiert. Der Verlust seiner Plausibilität im 18. Jahrhundert provoziert eine Reihe von Restitutionsversuchen, die sich auf vielfältige Weise nicht nur in der Naturphilosophie und Hermeneutik, sondern auch in Kunst, Literatur und Ästhetik niederschlagen. So lässt sich mit Beginn der ›Moderne‹ ein Funktionswandel des ordo inversus beobachten, der mit modifizierten Formen der Denkfigur einhergeht.
Diese Veränderungen sollen in ihrem historischen Kontext nachgezeichnet und analysiert werden. Ein wesentliches Ziel besteht dabei darin, das derzeit vor allem einzeldisziplinär behandelte Phänomen des ordo inversus in seinen grundlegenden, verschiedene Wissensbereiche gleichermaßen durchgreifenden Formen und Funktionen sichtbar zu machen und auf diese Weise einen disziplinenübergreifenden Einblick in den historischen Wandel im Übergang zur ›Moderne‹ zu liefern. Dabei sollen insbesondere Antike, Mittelalter und Frühe Neuzeit als ideengeschichtlich relevante Traditionen für die Verhandlung des Konzepts im späten 18. Jahrhundert und frühen 19. Jahrhundert deutlich gemacht werden.
Gäste sind herzlich willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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D O N N E R S T A G , 2 6 M Ä R Z 2 0 1 5
14.00 Andrea Albrecht, Franziska Bomski, Lutz Danneberg, Begrüßung und Einführung
15.00 Christel Meier-Staubach, Reditus omnium quae in suas causas reversura sunt: Figurationen des ordo inversus in der pseudo-dionysischen Tradition
16.00 Kaffeepause
16.30 Anselm Steiger , Inversio: Zu einer Matrix der Theologie Martin Luthers und des frühneuzeitlichen Luthertums
20.00 Wolfgang Proß, Herders Epitaph: Anfang, Ordnung und Neuanfang in Kultur- und Geschichtsphilosophie der Neuzeit (1500–1800)
F R E I T A G , 2 7 M Ä R Z 2 0 1 5
9.00 Violetta L. Waibel, Denken und Fühlen: Zum ordo inversus in Hardenbergs »Fichte-Studien«
10.00 Andrea Albrecht, Zirkelschmiede und Sphärometer: Jean Pauls humoristischer Blick auf den ordo inversus
11.00 Kaffeepause
11.30 Maarten Bullynck, In und außer der Ordnung: Mathematische Denkfiguren der Klassik
12.30 Mittagspause
14.30 Mitgliederversammlung des Zentrums für Klassikforschung
17.00 Franziska Bomski, Revolutionen des Weltsystems: Empirie und Kalkül bei Kopernikus und Laplace
17.00 Tilman Venzl, Johann Wolfgang Goethe: »Urworte. Orphisch«
18.15 Britta Hochkirchen, Subversion oder Restitution einer Denkfigur? Christian Rohlfs Weimarer Landschaftsbilder
18.15 Thomas Lange, Zeit sichtbar machen: Überlegungen zur Veranschaulichung des Raum/Zeit-Komplexes in den vier Dimensionen von Runges »Zeiten«
20.00 Gemeinsames Abendessen
S A M S T A G , 2 8 M Ä R Z 2 0 1 5
9.00 Olav Krämer, Vom vollendeten Kunstwerk zu den allgemeinsten Prinzipien der Ästhetik und zurück: Wilhelm von Humboldts Versuch »Über Göthes Herrmann und Dorothea« (1799)
10.00 Pierfrancesco Basile, Emersons naturalistischer Idealismus
11.00 Kaffeepause
11.30 Laurenz Lütteken, ›Zeit seines Lebens nicht an seinem Platze‹ Rochlitz und Mozart
Informationen und Kontakt
Klassik Stiftung Weimar
Referat Forschung und Bildung
Burgplatz 4 | 99423 Weimar
forschung.bildung@klassik-stiftung.de



















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