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Exhibition | Duke Herzog Anton Ulrich, A Collector’s Travels

Posted in books, catalogues, exhibitions by Editor on July 18, 2014

Founded in 1754, the Herzog Anton Ulrich Museum in Braunschweig explores the origins of its foundation collection on the 300th anniversary of Anton Ulrich’s death:

Fürst von Welt: Herzog Anton Ulrich—Ein Sammler auf Reisen
Herzog Anton Ulrich Museum, Braunschweig, 10 April — 20 July 2014

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Balthasar Permoser (1651–1732), Bust of Duke Herzog Anton Ulrich (Braunschweig: Anton Ulrich Museum)

Anlässlich des 300. Todestages Anton Ulrichs von Braunschweig-Lüneburg (1633–1714) präsentiert das Herzog Anton Ulrich-Museum die Kabinett-Ausstellung Fürst von Welt. Herzog Anton Ulrich—ein Sammler auf Reisen vom 10. April bis zum 20. Juli 2014 in der Kemenate der Burg Dankwarderode. Die Sonderschau würdigt den vielseitig begabten Herzog, der angeregt durch seine Liebe zur Kunst den Grundstein für eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschlands legte.

Die Ausstellung in der Burg Dankwarderode führt in sechs Kapiteln die Besucherinnen und Besucher durch die verschiedenen Lebensstationen des schillernden Sammlungsgründers, beginnend mit seinem humanistisch-intellektuell geprägten Elternhaus bis hin zu regelmäßig aufgesuchten Reiseorten in Frankreich, Italien, den Niederlanden und im Deutschen Reich.

Anton Ulrichs Kavalierstour, die fester Bestandteil der Erziehung zukünftiger Monarchen war, führte ihn 1655 nach Paris und gab den Anstoß für seine intensive Sammeltätigkeit. Hier kaufte er erstmalig einige Kunstobjekte wie Gemälde, Kupferstiche und Münzen. Bis an sein Lebensende sollten Anton Ulrichs Reiseunternehmungen von zahlreichen Ankäufen erlesener Kunstwerke geprägt sein.

Die Sonderausstellung zeigt eine Auswahl von rund 40 Kunstwerken aus den Bereichen der Malerei, Skulptur, Grafik und Angewandten Kunst, die entweder von Anton Ulrich selbst angekauft oder durch seine Agenten ausgesucht wurden.

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Adriaen van der Werff, Adam and Eve, ca. 1711
(Braunschweig: Anton Ulrich Museum)

Der Welfenherzog, der sich zeitlebens auch als Dichter und Mäzen von Theater- und Opernhäusern einen Namen machte, begeisterte sich im Besonderen für Kunstwerke mit erzählerischen Elementen. Als Beispiel für diesen Umstand gilt das Gemälde Die Auffindung des Moses (1650), ein Spätwerk des neapolitanischen Künstlers Bernardo Cavallino (1616–1656), das Anton Ulrichs Interesse vermutlich vor allem durch seine raffinierte Erzählweise geweckt hat. Der Erwerb der französischen Bronze Diana mit Hirsch (Ende d. 17 Jh.) sowie der römischen Antiken Herakles und Dionysos, die mit neuzeitlichen Ergänzungen bestückt wurden, zeugen vom herzoglichen Interesse für mythologische Geschichten.

Die Präsentation einer virtuellen Rekonstruktion des ehemaligen Lustschlosses Salzdahlum, das Herzog Anton Ulrich nach dem Vorbild niederländischer und italienischer Schloss- und Villenarchitektur erbauen ließ, führt in dreidimensionaler Hinsicht den seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr existenten Ausstellungsort für seine Kunstsammlungen vor Augen.

Im Rittersaal der Burg Dankwarderode können im Rahmen der Meisterwerke-Ausstellung Epochal weitere 50 herausragende Kunstobjekte betrachtet werden, die durch Anton Ulrichs Kaufinitiative in seine Sammlung gelangten. Darunter befinden sich neben Ostasiatika auch Objekte aus dem einzigartigen Bestand italienischer Majolika sowie Gemälde von Rubens, Rembrandt und Vermeer, die den exquisiten Geschmack des herzoglichen Sammlers nachdrücklich belegen. Besucherinnen und Besucher können zu ausgewählten Objekten interessante Hintergrundinformationen mit dem eigenen Smartphone abrufen.

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From Michael Imhoff Verlag:

Jochen Luckhardt, „… einer der größten Monarchen Europas“?! Neue Forschungen zu Herzog Anton Ulrich (Petersberg: Michael Imhoff Verlag, 2014), 208 pages, ISBN 978-3731900559, 30€.

herzog_anton_ulrichDie Jubiläumspublikation zum 300. Todesjahr des bedeutenden Sammlers und Dichters Herzog Anton Ulrich präsentiert Forschungsergebnisse europäischer Wissenschaftler aus Wien, Paris, Venedig und Amsterdam. Der Welfenherzog aus der Linie Braunschweig-Wolfenbüttel wird hier erstmals aus der Sicht von Außen betrachtet – seine Reisen in europäische Länder stehen dabei ebenso im Fokus wie seine Kunstankäufe und Beziehungen zu tonangebenden Fürstenhäusern. Der Anspruch Anton Ulrichs, sich als Monarch innerhalb der Führungsriege zu positionieren, wird mit den Beiträgen, auch zu Zeremoniell und Geschenkewesen der Barockzeit, verständlich—wenn man diese Ambitionen auch mit dem etwas ironisch klingenden Ausspruch Liselottes von der Pfalz sehen muss: „Wenn Verdienste und Wünsche gelten sollten, so würde der Herzog einer der größten Monarchen seyn.“

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